“Essentialismus” - Greg McKeown
- Timo Raith
- 20. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Apr.
Die konsequente Suche nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt

Was? [das Buch „in a Nutshell“]:
"Essentialismus" bietet inspirierende Ansätze, um die wirklich wesentlichen Themen im Leben zu identifizieren und alles Unwesentliche konsequent auszublenden. Das Buch fokussiert sich dabei weniger auf materiellen Minimalismus, sondern vielmehr auf eine Art minimalistisches Zeitmanagement: Es geht darum, sicherzustellen, dass man seine Energie auf die wichtigsten Aufgaben konzentriert, anstatt sich ständig in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Das Motto lautet: „Weniger, aber besser.“
Für wen? [meine 2 Cents, wem das Buch eine Freude bereiten könnte]:
Dieses Buch richtet sich an alle, die oft das Gefühl haben, dass der Tag nicht genügend Stunden und die Woche nicht genügend Tage hat. Wenn selbst das Befolgen sämtlicher Zeitmanagement-Tipps und -Tricks dieses Gefühl nicht verändert, könnte dieses Buch genau das Richtige für dich sein. Es wird dich definitiv dazu inspirieren, deine Prioritäten neu zu bewerten und deine Fokusthemen klarer zu definieren. Eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Zeitmanagement-Literatur!.
Wieso dieses Buch? [meine Key Takeaways als Inspiration für dich]:
Essentialismus vs. Zeitmanagement: Es geht hier weniger darum, Aufgaben möglichst effizient zu erledigen. Vielmehr steht im Fokus, diszipliniert Freiräume und Abstand zu schaffen, um bewusst zu reflektieren, ob man seine Zeit wirklich in die richtigen Themen investiert. Interessanterweise kann es dabei sogar sinnvoll sein, zunächst verschiedene Dinge auszuprobieren, bevor man sich klar fokussiert. Dieser Ansatz mag auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen, doch er führt langfristig zu einem fundierteren und nachhaltigeren Fokus.
Du wirst niemals alles machen können: Angesichts der Begrenztheit unseres Lebens ist es nur logisch, dass wir nie alles tun können, was uns interessiert. Eine einfache Erkenntnis, die jedoch besonders für neugierige Menschen schwer umzusetzen ist. Beschäftige ich mich beispielsweise mit Finanzen, möchte ich Experte für ETFs, Aktien, Kryptowährungen, P2P-Kredite, Optionen und vieles mehr werden. Im Sport würde ich am liebsten Radfahren, Laufen, ins Fitnessstudio gehen und gleichzeitig alle theoretischen Hintergründe verstehen. Das Ergebnis? Mein Alltag ist oft überladen, ich mache nur kleine Fortschritte in vielen Bereichen und fühle mich letztlich unzufrieden. Sich regelmäßig bewusst zu machen, dass man niemals alles machen kann, hilft mir, gezielt Prioritäten zu setzen und auf bestimmte Dinge bewusst zu verzichten.
Essentialismus lehnt die Idee ab, alles machen zu können, und fordert stattdessen harte Entscheidungen, Kompromisse und klare Prioritäten: Diese Botschaft ist, wie ich finde, äußerst kraftvoll. Es erfordert ein hohes Maß an Bewusstsein, um zu akzeptieren, dass der Verzicht auf bestimmte Themen unvermeidlich ist und eine konsequente Priorisierung verlangt. Nicht alles kann gleichzeitig funktionieren, und nicht alles kann gleich wichtig sein. Das bedeutet auch, dass man zwangsläufig manche Dinge und Chancen verpassen wird – eine Tatsache, die man sich immer wieder bewusst machen sollte.
“Weniger, aber besser” - oder andersrum “Besser durch weniger”: wow!
Wie entscheide ich, was wirklich essentiell ist? Wie reduziere ich sinnvoll?
Ein hilfreicher Ansatz ist die Frage nach den Ergebnissen, auf die es wirklich ankommt. Wofür werde ich beispielsweise in meiner Arbeit bezahlt? Fokussiere dich auf genau diese.
Reflektiere auch regelmäßig darüber, welche Aktivitäten wirklich zu Ergebnissen führen.
Statt zu versuchen, alles gleichzeitig zu verbessern, konzentriere dich bei einer Aufgabe auf einige wenige, entscheidende Aspekte und optimiere diese.
Ein weiteres nützliches Prinzip lautet: „Hell Yeah or No“. Brennst du nicht für ein Thema? Dann lass es von vornherein bleiben.
Eliminiere kontinuierlich überflüssige Optionen aus deinem Alltag.
Akzeptiere, dass du nicht immer bei allen beliebt sein kannst. Es ist völlig in Ordnung, „nein“ zu sagen.
Mische dich nicht in die Angelegenheiten anderer ein und lasse deren Probleme nicht zu deinen werden.
Identifiziere Engpässe oder Hindernisse und beseitige sie. Du bist immer nur so schnell wie der größte Engpass. Fokussiere dich darauf, diesen zu lösen.
Frage dich: Was ist heute am wichtigsten, um alles andere leichter zu machen?
Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt. Was ist gerade in diesem Moment wichtig? Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, und die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen.
Essentialismus als Lebenseinstellung: Die beschriebenen Prinzipien sind nicht einfach eine einmalige Aktion, wie etwa ein „Frühjahrsputz“, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, die kontinuierlich gelebt werden muss. Es geht um das „disziplinierte Streben nach Weniger“, bei dem man sich bewusst auf das Wesentliche konzentriert.
Das moderne Leben erschwert das „disziplinierte Streben nach Weniger“: In unserer heutigen Welt haben wir unzählige Wahlmöglichkeiten, was es oft schwierig macht, den Fokus zu behalten. Werbung suggeriert uns ständig, dass wir alles jederzeit tun können, was leicht dazu führt, vom „disziplinierten Streben nach Weniger“ ins „undisziplinierte Streben nach Mehr“ abzurutschen. Wenn du nicht bewusst Entscheidungen triffst, welche Themen für dich essentiell sind, werden andere diese Entscheidungen für dich treffen.
Mehr davon? [meine 2 Cents, welche Bücher dieses hier gut ergänzen können]:
„The One Thing“ – Gary Keller: das Buch verfolgt einen ähnlichen Ansatz - was ist die Eine Sache, die alles andere einfacher macht?
“Feel-Good Productivity” - Ali Abdaal: eine erfrischend andere Perspektive auf das Thema Zeitmanagement. Meinen Beitrag zu diesem Buch findest du hier.
*Unbezahlte Werbung | Selbstgekauft