“Feel-Good Productivity: Produktiv sein ohne Stress – und mehr vom Leben haben” - Ali Abdaal
- Timo Raith
- 15. Dez. 2024
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Apr.
Ein neuer Ansatz für Produktivität: Weniger Zeitmanagement, mehr Freude an der Arbeit

Was? [das Buch „in a Nutshell“]:
Ali Abdaal bietet in seinem Buch einen erfrischenden und motivierenden Blick auf das Thema Produktivität. Anstatt sich ausschließlich auf klassisches Zeitmanagement zu konzentrieren, rückt er den Spaß und die Freude an der Arbeit in den Mittelpunkt. Seine zentrale These: Eine positive Grundstimmung steigert die Produktivität, welche wiederum mehr Energie liefert – ein positiver Kreislauf, der sich selbst verstärkt. Gestützt auf wissenschaftliche Studien zeigt Ali in klar strukturierten Kapiteln, wie man Energie effektiv aufbauen, Blockaden lösen und die gewonnene Energie langfristig erhalten kann. Ein inspirierender Ansatz, der Produktivität mit Wohlbefinden verbindet und den Alltag spürbar bereichert..
Für wen? [meine 2 Cents, wem das Buch eine Freude bereiten könnte]:
Dieses Buch richtet sich besonders an alle, die sich für Zeitmanagement interessieren, aber trotz zahlreicher Techniken häufig an ihre eigenen Energiegrenzen stoßen. Wenn du merkst, dass du dadurch nur noch verbissener an Aufgaben herangehst, könnte dir dieses Werk eine erfrischende neue Perspektive bieten. Es zeigt dir, wie du mit der richtigen Herangehensweise Leichtigkeit in deinen Alltag zurückbringst und produktiver wirst – ohne dich dabei auszubrennen.
Gleichzeitig gehen viele der vorgestellten Konzepte über den reinen Produktivitätsgedanken hinaus. Aus diesem Grund ist das Buch aus meiner Sicht ein Must-Read für alle, die generell an persönlicher Entwicklung interessiert sind. Besonders empfehlenswert ist es, wenn du Wert darauf legst, dass die präsentierten Ideen wissenschaftlich fundiert und praxisnah aufbereitet sind.
Wieso dieses Buch? [meine Key Takeaways als Inspiration für dich]:
Der Naturwissenschaftler in mir: Was Ali in seinem Buch besonders hervorhebt, ist die Vielzahl wissenschaftlicher Studien, die seine Methodiken untermauern. Als Naturwissenschaftler fasziniert es mich jedes Mal aufs Neue, wie stark mein Gehirn auf solche Evidenz anspringt. Sobald ich lese, dass eine Methode durch fundierte Forschung gestützt wird, gewinnt sie für mich sofort an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft. Die Jahre in der Forschung und meine wissenschaftliche Prägung haben mich nachhaltig geprägt – sie sind ein fester Teil von mir. Und genau deshalb schätze ich Bücher wie dieses so sehr: Sie sprechen den rationalen, analytischen Teil in mir an, während sie gleichzeitig inspirierende und praktische Wege aufzeigen, die eigenen Routinen und Einstellungen zu optimieren.
Eine spielerische Perspektive für mehr Spaß: Das Leben in gewissen Bereichen mehr wie ein Spiel zu betrachten, kann dabei helfen, mit neuer Frische und Freude an Herausforderungen heranzugehen. Ali Abdaal zeigt in seinem Buch, wie ein solcher Ansatz unseren Alltag bereichern kann:
Choose your Character: Stelle dir vor, du bist ein Charakter in einem Videospiel. Was für ein Spielertyp bist du? Magst du es, Ressourcen zu sammeln? Kämpfst du gerne? Oder liegt dir das strategische Aufleveln deines Avatars? Wenn du verstehst, welche Eigenschaften dir entsprechen, kannst du diese bewusst auf alltägliche Aufgaben übertragen – und sie so mit mehr Spaß und Motivation angehen.
Nebenquests: Genau wie in einem guten Spiel sollten wir im Leben Platz für Nebenquests lassen. Kleine, spontane Ziele abseits der Haupthandlung sorgen für Abwechslung und fördern Neugier.
Wie würde es aussehen, wenn es Spaß machen würde? Diese Frage ist ein genialer Ansatz, um ungeliebte Aufgaben zu transformieren. Vielleicht hilft es, Musik oder ein Hörbuch während der Tätigkeit zu hören? Mit etwas Kreativität lassen sich selbst monotone Aufgaben in ein positives Erlebnis verwandeln.
Scheitern = Erfahrungen sammeln: Definiere Scheitern um: Es ist kein Endpunkt, sondern eine Gelegenheit, etwas zu lernen und zu wachsen. Carol Dwecks Buch Mindset bietet wertvolle Einblicke in das „Growth Mindset“ und zeigt, wie wir aus Rückschlägen Stärke schöpfen können.
Weniger ernst, mehr ernsthaft: Während Aufgaben ernsthaft angegangen werden sollten, hilft es, sie mit einer Prise Leichtigkeit zu betrachten. Weniger Verbissenheit, mehr Lockerheit – das macht den Unterschied.
Selbstvertrauen liefert bessere Ergebnisse - also booste dein Selbstvertrauen: Es ist kein Geheimnis - an Tagen, an denen wir uns stark, sicher und voller Selbstvertrauen fühlen, handeln wir entschlossener und strahlen mehr Energie aus. Doch Selbstvertrauen ist keine unveränderbare Eigenschaft – es lässt sich gezielt stärken. Hier sind einige inspirierende Ansätze, um dein Selbstbewusstsein zu boosten:
Fake it till you make it: Stelle dir die Frage: „Wie würde ich handeln, wenn ich voller Selbstvertrauen wäre?“ Dieser simple Gedankentrick hilft, auch in unsicheren Momenten souverän aufzutreten. Mit etwas Übung wird diese Haltung zur Gewohnheit und dein Selbstvertrauen wächst ganz natürlich mit.
Autosuggestion - “ich schaffe das”: Sich selbst gut zureden ist mehr als nur positives Denken – es hat wissenschaftliche Grundlage. Studien zeigen, dass unsere Gehirnplastizität durch Autosuggestion gezielt beeinflusst werden kann. Nutze diese Technik, um dir in schwierigen Momenten Mut zuzusprechen und deine innere Stärke zu aktivieren.
Der Batman Effekt: Entwickle ein Alter Ego, das du in stressigen oder herausfordernden Situationen annimmst. Dieser Trick, gestützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse, fördert das Selbstbewusstsein. Dein Alter Ego kann durch ein spezifisches Ritual oder Accessoire aktiviert werden – zum Beispiel das Tragen einer besonderen Uhr oder Brille bei wichtigen Präsentationen.
Prokrastination besser verstehen - Unsicherheit/Ungewisstheit/Angst: Prokrastination entsteht oft aus negativen Gefühlen wie Unsicherheit, Ungewissheit oder Angst. Doch anstatt dich lähmen zu lassen, kannst du mit diesen Strategien gezielt dagegen angehen und ins Handeln kommen:
Fokus auf kurzfristige Ziele: Große Ziele können einschüchternd wirken. Teile sie in kleinere, handhabbare Zwischenziele auf, die du relativ schnell erreichen kannst und die du selbst kontrollierst. So verlierst du das große Ganze nicht aus den Augen, ohne dich davon überfordern zu lassen.
Finde dein “Warum” mit der 5-W Methode: Dieses Prinzip, das ursprünglich aus der Qualitätssicherung produzierender Unternehmen stammt, hilft dir, ein starkes „Warum“ für dein Ziel zu definieren. Stelle dir 5-mal die Frage „Warum will ich dieses Ziel erreichen?“ Mit jeder Antwort kommst du deinem wahren Antrieb näher – eine wertvolle Motivation, um durch Unsicherheit und Angst hindurchzugehen.
Der “Wann”-Hack: Eine vage Absicht wie „Ich sollte das bald mal machen“ ist oft der Beginn der Prokrastination. Plane stattdessen konkret, wann du eine Aufgabe angehen willst, die dich deinem Ziel näherbringt. Trage dir einen festen Termin in den Kalender ein – das schafft Verbindlichkeit.
Benenne dein Gefühl: Gefühle der Angst oder Unsicherheit können in endlosen Gedankenspiralen gefangen halten. Durch das bewusste Benennen dieser Emotionen bringst du sie ins Bewusstsein und kannst ihnen rational begegnen.
10/10/10: Hinterfrage deine Sorgen: „Wird das, worüber ich mir gerade den Kopf zerbreche, in 10 Minuten, 10 Monaten oder 10 Jahren noch eine Rolle spielen?“ Diese Perspektive hilft dir, Ängste zu relativieren und Prioritäten neu zu setzen.
Du wirst dich nie bereit fühlen: Für große Schritte fühlen wir uns selten wirklich bereit. Mache dir bewusst, dass es nicht darum geht, perfekt vorbereitet zu sein. Gehe den nächsten kleinen, konkreten Schritt – oft ist das viel weniger überwältigend, als es zuerst scheint. Eine abgeschickte Bewerbung ist zum Beispiel kein Vorstellungsgespräch, sondern nur der erste kleine Schritt.
Nach dem Anfangen Energie bewahren und das Momentum aufrechterhalten: Der Start ist gemacht, aber wie bleibst du langfristig dran, ohne dich zu verzetteln oder auszubrennen? Hier sind einige Ansätze, um Energie zu bewahren und deine Produktivität aufrechtzuerhalten:
Fokus Liste: Notiere dir deine aktuellen 3–4 Hauptfokusthemen. Bei jeder neuen Anfrage oder Aufgabe fragst du dich: „Zahlt das auf meinen aktuellen Fokus ein?“ Wenn nicht, sage bewusst nein. So vermeidest du, zu viele Baustellen gleichzeitig zu haben, was deine Energie zerstreut.
Hell yeah or no: Begegnet dir eine Gelegenheit, die dich nicht sofort begeistert – sei es eine Einladung oder eine neue Aufgabe – ist das ein Hinweis, vielleicht abzulehnen. Dieser Ansatz hilft, deine Zeit und Energie nur für Dinge zu verwenden, die dich wirklich begeistern. Aber: Dieses Konzept erfordert Augenmaß, denn nicht alles, was langfristig wichtig ist, fühlt sich im Moment wie ein „Hell yeah“ an.
Plan Pausen fest ein, denn das Wartezimmer ist niemals leer: Die Analogie aus der Notaufnahme gefällt mir sehr gut: selbst wenn du keine Pausen machst, werden immer Patient:innen im Wartezimmer sitzen, die unzufrieden mit dem Service sind. Deine Leistung hingegen wird langfristig enorm leiden, wenn du keine Pausen einplanst.
Energiegeber vs. Energiefresser: Schreibe zwei Listen: Eine mit den Dingen, die du tust, wenn du erschöpft bist, und eine mit den Aktivitäten, von denen du weißt, dass sie dir Energie zurückgeben. Die Überraschung: Diese Listen unterscheiden sich oft radikal. Statt auf der Couch Instagram zu scrollen, könnten Sport, Lesen oder ein Spaziergang tatsächlich Energie liefern – auch wenn es Überwindung kostet. Erinnere dich bewusst an deine Energiegeber-Liste, bevor du in den gewohnten Energiefresser-Modus verfällst.
Starte deine eigenen Wohlfühlexperimente: Produktivität und Wohlbefinden sind genauso individuell wie wir selbst. Was bei anderen funktioniert, muss nicht automatisch auch für dich passen. Deshalb: Warum nicht eigene Wohlfühlexperimente starten? Probiere unterschiedliche Ansätze und Routinen aus, die dir gut tun könnten, und beobachte, wie sie sich auf deinen Alltag und deine Energie auswirken. Vielleicht ist es eine Morgenmeditation, regelmäßige Spaziergänge, das Abschalten von Social Media oder ein kleines Dankbarkeitsritual am Abend. Der Schlüssel ist Neugierde und Offenheit: Betrachte das Ganze spielerisch und sei bereit, anzupassen, was nicht passt. Am Ende geht es darum, deine ganz persönliche Mischung aus Praktiken und Strategien zu finden, die dich in deinem Alltag unterstützen. Tipp: Führe ein kleines Experiment-Tagebuch, um die Wirkung deiner neuen Gewohnheiten zu dokumentieren. So erkennst du schnell, was sich für dich lohnt – und was nicht.
Mehr davon? [meine 2 Cents, welche Bücher dieses hier gut ergänzen können]:
„Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg“ - Stephen R. Covey: Dieses Buch verfolgt eine ähnliche Richtung wie das von Ali Abdaal, mit vielen Denkansätzen, die sich auch hier wiederfinden. Wenn zwei große Denker wie Covey und Abdaal ähnliche Prinzipien teilen, spricht das für die Relevanz und Wirksamkeit dieser Konzepte. Coveys Ansatz ist tiefgründig und inspirierend, doch ich finde, dass das Buch ein wenig leichter verdaulich und lesbarer ist. Für einen Einstieg in diese Thematik kann ich dir daher empfehlen, mit „Die 7 Wege zur Effektivität“ zu beginnen.
„Atomic Habits“ - James Clear: Ein weiteres herausragendes Buch, das hervorragend mit den Prinzipien von Ali Abdaal harmoniert, ist „Atomic Habits“ von James Clear. Hier geht es um konkrete, praxisnahe Tipps, wie man durch die konsequente Etablierung von kleinen Gewohnheiten langfristige Veränderungen bewirken kann. Wenn du die Grundlagen der Produktivität und des Fokus vertiefen möchtest, ist dieses Buch ein Muss. Die Tipps sind direkt umsetzbar und passen perfekt zu den von Ali beschriebenen Methoden, um sich kontinuierlich zu verbessern.
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