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“Den Netten beißen die Hunde” - Martin Wehrle

  • Autorenbild: Timo Raith
    Timo Raith
  • 2. Nov. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 26. Apr.

Wie kann ich klare Grenzen setzen und für meine eigenen Bedürfnisse einstehen?

Foto vom Buchcover

Was? [das Buch „in a Nutshell“]:

  • Die zentrale These des Buches besagt, dass es einen Punkt gibt, an dem zu viel Nettigkeit eher schadet als nützt – insbesondere in Bezug auf die eigenen Interessen. Um diese Aussage greifbar zu machen, untermauert der Autor sie mit zahlreichen Beispielen und Geschichten. Diese stammen größtenteils von seinen Coachees und teilweise auch aus seinen eigenen persönlichen Erfahrungen.

Für wen? [meine 2 Cents, wem das Buch eine Freude bereiten könnte]:

  • Dieses Buch ist besonders wertvoll für alle, die Schwierigkeiten haben, klare Grenzen zu setzen und ihre eigenen Bedürfnisse zu vertreten. Ertappst du dich oft dabei, Einladungen anzunehmen, obwohl du eigentlich keine Lust darauf hast? Gibst du deine eigenen Ideen schnell auf, sobald jemand Gegenvorschläge macht? Fühlst du dich ständig verpflichtet, dich für alles zu entschuldigen? Dann bietet dieses Buch genau die richtigen Ansätze. Obwohl es an einigen Stellen etwas langatmig wirken kann, liefert es dennoch wichtige Impulse, die dir helfen können, deine Haltung zu stärken und bewusster für dich einzustehen.


Wieso dieses Buch? [meine Key Takeaways als Inspiration für dich]:

  • Die Macht der Evolution: wir müssen uns bewusst machen, dass unser Gehirn und Verhalten über Millionen von Jahren hinweg geformt wurden. Diese "steinzeitliche Programmierung" beeinflusst uns auch heute noch stark. In der Steinzeit bedeutete ein Ausschluss aus der Gruppe oft den sicheren Tod, weshalb wir Konflikten oft aus dem Weg gehen. Obwohl ein Gruppenausschluss heute meist keine lebensbedrohlichen Konsequenzen hat, spiegelt unser Gehirn immer noch diese tief verwurzelte Angst wider. Das lässt uns die Angst vor sozialem Ausschluss größer erscheinen, als sie wirklich ist, und hindert uns oft daran, für unsere Meinung einzustehen.

  • Nettigkeit durch unsere Erziehung: Schon in der Kindheit lernen wir, dass Nettigkeit Vorteile bringt – etwa, um die Zuneigung unserer Eltern oder eine Belohnung wie das gewünschte Eis zu bekommen. Dieses früh erlernte Verhalten prägt uns bis heute. Ähnlich wie unsere evolutionären Muster beeinflusst uns diese Erziehung auch in späteren Jahren unbewusst.

  • Nettigkeit aus mangelndem Selbstvertrauen: Viele Menschen neigen dazu, sich anzupassen und übermäßig nett zu sein, weil sie nach äußerer Bestätigung suchen. Eine Bestätigung, die sie aus ihrem Inneren heraus nicht finden. Eine mögliche Ursache könnte mangelndes Selbstvertrauen sein. Wie kann man Selbstvertrauen aufbauen? Ein Ansatz, den ich in einem anderen Buch gelesen habe, lautet: Selbstvertrauen bedeutet sich selbst vertrauen zu können. Du musst die Dinge, die du dir vornimmst, auch umzusetzen. Je konsequenter du das tust, desto mehr lernst du, dir selbst zu vertrauen, was wiederum zu mehr Selbstbewusstsein führt.

  • Nettigkeit und Glaubenssätze: Oft sind wir übermäßig nett, weil uns unbewusste Glaubenssätze beeinflussen. Diese lassen sich erkennen, wenn wir Gedanken oder Sätze mit „ich muss“, „ich sollte“ oder „ich müsste“ einleiten. Sie prägen unser Verhalten und unsere Entscheidungen.

  • Bewusster Umgang mit Glaubenssätzen: Triffst du am Anfang des Tages bewusst die Entscheidung, mit welchen Glaubenssätzen du in den Tag startest, oder folgst du automatisch deinen unbewussten Überzeugungen? Unser Gehirn funktioniert wie eine Suchmaschine: Es zeigt uns das, was wir am häufigsten denken oder suchen, und das wird nach und nach unsere Realität. Hier greift das Prinzip der Neuroplastizität: Indem wir neue, positive Glaubenssätze stärken, formen wir unser Denken und unsere Handlungen.

  • Verschiedene kleinere Tipps:

    • In Konfliktsituationen helfen "Ich-Botschaften": Statt Vorwürfen zu machen, formuliere Sätze wie „Ich beobachte…“, „Ich fühle…“, „Mein Bedürfnis ist…“, „Meine Bitte lautet…“.

    • Reagiere auf Kritik mit Dankbarkeit: Bedanke dich für das Vertrauen, das dir entgegengebracht wird, denn dein Gegenüber wäre nicht offen, wenn es dir diese Rückmeldung nicht geben wollte. Zeige Verständnis für die Punkte, erläutere jedoch auch deinen eigenen Standpunkt, der respektiert werden sollte.

    • Setze klare Grenzen und kümmere dich um deine Bedürfnisse – niemand wird das für dich übernehmen.

    • Stehe für deine Überzeugungen ein, auch wenn du damit aneckst. Andernfalls läufst du Gefahr, übergangen zu werden.

    • Wenn du dich durch das Verhalten anderer getriggert fühlst, liegt das oft daran, dass einer deiner Kernwerte verletzt wurde.

  • Die richtige Balance: Der Autor betont abschließend, dass es nicht darum geht, überhaupt nicht mehr nett zu sein. Vielmehr geht es um die Momente, in denen es wichtig ist, „nein“ zu sagen oder für die eigene Meinung einzustehen. Es kommt auf das richtige Maß an: Zu viel Nettigkeit kann hinderlich sein, während die richtige Dosis entscheidend ist.


Mehr davon? [meine 2 Cents, welche Bücher dieses hier gut ergänzen können]:

  • „Wie man Freunde gewinnt: Das einzige Buch, das Sie brauchen, um beliebt und einflussreich zu sein“ – Dale Carnegie: generelle Tipps in Bezug auf den Umgang mit Menschen.

  • „Alles Idioten!?: Endlich verstehen, wie andere ticken“ – Thomas Erikson: das “Vier-Farben-Modell” der menschlichen Persönlichkeiten, das einem enorm hilft, sein Gegenüber besser einzuschätzen. Zu meinem Beitrag geht es hier entlang.


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